Der Unterschied zwischen Brandy de Jerez, Cognac & Armagnac
Die Kunst der Destillation erreichte Europa mit der Ankunft der Mohre in Spanien im Jahr 711 n. Chr. In der Anfangszeit wurde sie von Alchemisten für die Herstellung von Parfums und Arzneimitteln verwendet, doch später fand man heraus, dass durch sie auch Weine während des Transports geschützt werden konnten. Irgendwann fand man heraus, dass Spirituosen in Fässern besser reiften, und kleine Mengen des Getränks, das wir heute Brandy nennen, wurde hergestellt. Der Brandy de Jerez wie wir ihn heutzutage kennen geht jedoch auf das späte 19. Jahrhundert zurück, als die Verkaufszahlen rapide anstiegen.
Das Wort „Brandy“ leitet sich von dem Niederländischen „Brandwijn“ oder „Branntwein“ ab
An jedem Ort, an dem Wein hergestellt wird, gibt es einen eigenen Brandy. Viele davon sind sehr gut aber weltweit haben nur drei von ihnen einen geschützten Namen: Cognac, Armagnac und Brandy de Jerez. Alle hervorragend und doch sehr verschieden.
Cognac ist eine Stadt in der Region Charentes im Westen Frankreichs, wo man mit der Destillation im frühen 17. Jahrhundert begann. Die Niederländer kauften viele Jahre lang den lokal angebauten Wein entweder zum Trinken oder zum Destillieren, um daraus Gin oder Liköre herzustellen. Schon bald fand man heraus, dass Wein in seiner destillierten Form günstiger transportiert werden konnte, weshalb Cognac ins Zentrum der Brandyproduktion rückte. Der Wein besteht hauptsächlich aus der Traube Ugni Blanc und wird in einer Brennblase, die heute noch unter dem Namen „alembiques Charentais“ bekannt ist, doppelt destilliert. Er wird in französischen Eichenfässern mit einer Kapazität von 350 Litern, in denen zuvor junge Spirituosen gelagert wurden, statisch gereift. Der Cognac erhielt seine Appellation d’Origine Contrôllee (AOC - Ursprungsbezeichnung) im Jahr 1936.
Armagnac stammt aus Gascony im Südwesten Frankreichs und wird seit dem 14. Jahrhundert hergestellt. Da er im Landesinneren produziert wird, hat dieser edle Brandy nie das Niveau seines Küstengegners Cognac erreicht, aber er ist ein würdiger Gegner. Die hauptsächlichen Traubensorten sind Ugni Blanc und Baco 22A und der Wein wird nur einmal und auf einfache Weise durch Column-Still destilliert. Anschließend wird der Schnaps in französischen Eichenfässern mit einer Kapazität von 400 Litern, in denen zuvor junge Spirituosen gelagert worden waren, statisch gereift. AOC 1936.
Brandy de Jerez gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert und sogar fast noch länger. Er war bei den Niederländern ebenfalls beliebt und auch heute noch werden die besten Schnäpse „Holandas“ genannt. Im Gegensatz zu französischen Brandys wird er aus dem Wein der Airén-Traube je nach der erforderlichen Qualität sowohl in Pot-Stills (alquitaras) als auch in Column-Stils destilliert.
Anschließend wird er im traditionellen, als Criaderas und Soleras bekannten System, das ebenfalls für die Sherry-Herstellung verwendet wird, dynamisch gereift. Die „Botas“ genannten Fässer bestehen aus amerikanischer Eiche mit einer Kapazität von 600 Litern, in denen verschiedene Sherrysorten abgelagert wurden. Auf diese Weise erhält man beim fertigen Brandy eine große stilistische Vielfalt.
Obwohl Brandy de Jerez wahrscheinlich der älteste Wein ist, hat er seine Denominación de Origen (DO = AOC) erst 1989 erhalten.